Glückstagebuch
Die unendliche Leichtigkeit des Seins der Karriereplanung
Am Arbeitsplatz erleben wir manchmal Momente, die uns aufschrecken lassen:
- der unzufriedene Chef, der uns immer öfter kritisiert,
- die konkurrierende Kollegin, die uns mit Blicken verunsichert,
- das unauffällige Tuscheln der Arbeitskollegen bei der Mittagspause,
- das Übergehen bei der nächsten Positionsbesetzung.
Wir selbst fühlen uns plötzlich unglücklich:
- wir werden unkonzentriert
- machen Fehler bei den Arbeitsaufgaben,
- der Weg zur Arbeit fällt uns immer schwerer, es beginnen
- Migräne, Rückenprobleme, Traurigkeit oder Müdigkeit.
Waren wir immer schon so?
Beobachten wie einfach mal kleine Kinder und ihre Neugier auf alles Neue, ihre Freude am Leben, ihren gesunden Entdeckerdrang. Sie besitzen häufig noch die Gabe loszulassen: wenn sie hinfallen, sich über etwas ärgern oder traurig sind: schon nach kurzer Zeit sind sie wieder mit etwas anderem beschäftigt.
Nachdem wir jedoch durch zahlreiche negative Erlebnisse gegangen sind, unsere Eltern, Geschwister, Freunde, Mitschüler oder Lehrer uns verletzt oder enttäuscht haben, verschließen wir uns aus Angst vor weiteren Verletzungen.
Wir bleiben also in unserem vergangenen „kindlichen Schmerzkörper“ gefangen, denken vorsichtshalber negativ, um nicht wieder enttäuscht zu werden und haben manchmal unsere Lebensfreude fast vollständig verloren.
(vergl. auch: E. Tolle: „Leben im Jetzt“, thaila.de und Wolf/Merkle: „Gefühle verstehen, Probleme bewältigen“).
Hinzu kommen auch lebensverneinende Denk- und Verhaltensweisen, die wir manchmal von unseren Eltern, Großeltern, Medien – größtenteils unbewusst – übernommen haben. Schauen Sie sich am Abend die Tagesschau an: Krieg, Tod, Trauer, Konflikte.
Glückstagebuch Teil 2
Dies ist jedoch kein Schicksal, dem wir ausgeliefert sind. Jeder kann sein Leben verändern, einmal erlernte Verhaltensmuster verlernen. Dazu bedarf es Unterstützung, zum Beispiel der Musik, dem inneren Atemrhythmus oder eines Glückstagebuches.
In der körperorientierte Psychotherapie werden Körper und Geist (Psyche) als eine untrennbare Einheit betrachten. Der Körper wird als Zugang zum „Selbst“ betrachtet. Diese Betrachtungsweise geht davon aus, dass Gefühle fließende Kräfte darstellen würden, wenn sie einen „gesunden und harmonischen Ausdruck“ fänden.
Deshalb kann ein Disco-Abend ein positives (Er)Leben darstellen. Durch körperlichen Bewegungs- und Ausdrucksübungen im Sinne von Spannungsabfuhr kommt es zur Stärkung von gesunden Persönlichkeitsanteilen.
Oder anders ausgedrückt: hier können wir einige glückliche Stunden verleben, deren Energien wir zum Arbeitsplatz und in die Familie mitnehmen werden oder in ein Glückstagebuch scheiben.
Glückstagebuch und Tanzen
Etwas Neues auszuprobieren erzeugt jedoch bei vielen Menschen gewöhnlich Angst. So denken viele ab 50plus eine Disco zu besuchen sei nicht mehr altersgemäß. Wer es trotzdem schafft, einen anderen – anfangs häufig ungewohnten und unbequemen – Weg zu gehen, der kommt erfahrungsgemäß am Ende gesünder und stärker heraus. Probieren Sie es einfach aus! Trauen Sie sich!
Unser Uropa starb mit 105 Jahren. Sein Geheimnis: zwei Kriege, Hunger, Selbstständigkeit als Friseur: nie hatte er den Glauben an das Positive im Menschen verloren. Erlebte er uns nachdenklich oder traurig, fragte er immer nach unseren Träumen, unseren glücklichen Momenten und diejenigen Dinge, die wir vollbracht haben. Im hohen Alter brachte er Zufriedenheit und jedes Mal ein kleines Lächeln mit.
Ich möchte Ihnen anschließend ein paar konkrete Methoden an die Hand geben, mit denen Sie Ihre Gedanken, Gefühle und letztendlich auch Ihre zukünftigen Erfahrungen bewusster und positiver in einem Glückstagebuch gestalten können.
Glückstagebuch
eine konkrete Anleitung zum Führen eines Glückstagebuches
- Legen Sie sich ein schönes DIN A5 (Tage) Buch (= Glückstagebuch, z.B. http://www.amazon.de/dp/B00HDMBWIM) an und erinnern Sie sich jeden Abend an mindestens zwei angenehme Erlebnisse:
- Mein Chef hat mich wegen des Berichtes gelobt.
- Mein Arbeitskollege hat mich heute Morgen freundlich angelächelt.
- Die Tür zum Büro wurde repariert.
- Meine Frau hat mir mein Lieblingsgericht gekocht.
- Ich habe mir selbst ein kleines Geschenk gekauft.
(Stichworte reichen, auch kleine Zeichnungen)
- Schauen Sie sich am Abend eine Zufallsdiaschau Ihrer Fotos an: Kindheit, Urlaub, Spaziergang, Arbeitsplatz. Längst vergessene Momente erscheinen in Ihrem Bewusstsein. Bringen Sie Ihre schönsten Erinnerungen immer und immer wieder in Ihr Bewusstsein, indem Sie z.B. ein Urlaubsfoto oder einen Gegenstand am Badezimmerspiegel befestigen. Hören Sie sich Ihre Musik an, die Sie positiv verstärkt (= Positiver Gefühle-Anker).
- Lassen Sie sich von Ihrem Handy 2 x am Tag „wecken“ und überlegen Sie kurz, was bis dahin positiv gelaufen ist. Denn: Jeden Tag passieren uns schöne Dinge!
Habe ich Sie ein ganz klein wenig zum Glücklichsein anleiten können? Hätten Sie vielleicht Spaß daran, nun ein Glückstagebuch zu führen?
ein wenig Theorie zum Glückstagebuch
Wer noch mehr erfahren möchte und sich ein wenig wissenschaftlich mit dem Thema auseinandersetzen möchte hier noch einige Hinweise und Quellenangaben:
Begriff Positive Leadership
Positive Leadership ist ein Modell der Mitarbeiterführung und –motivation, welches insbesondere von Utho Creusen abgeleitet wurde aus dem Ansatz der Positiven Psychologie. Diese wurde 1998 von Martin Seligman begründet und beschäftigt sich im Schwerpunkt mit dem „Gelingenden Leben“. Daniel Kahneman, einer der Hauptvertreter dieser Wissenschaft, erhielt im Jahr 2002 für seine bahnbrechenden Arbeiten den Nobelpreis für Ökonomie. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Positive_Leadership)
Begriff Körperpsychotherapie
Mittlerweile haben sich viele körpertherapeutische Schulen und Richtungen entwickelt. Die beiden Hauptlinien sind die Biodynamische Körperpsychotherapie von Gerda Boyesen und die Bioenergetik-Körperpsychotherapie von Alexander Lowen. Ich selbst habe ca. 6 Jahre Erfahrungen mit der Bioenergetik-Körperpsychotherapie von Alexander Lowen gemacht.
Begriff Positive Psychologie
„Positive Psychology“ ist ein ursprünglich von US-amerikanischen Psychologen geprägter Begriff. Die Positive Psychologie (Spiegel Online) verlässt nach ihrem eigenen Anspruch den bisherigen Forschungsschwerpunkt der defizitären Aspekte und wendet sich der Erforschung dessen zu, was den Menschen allgemein stärkt und das Leben lebenswerter macht. Sie beschäftigt sich mit den Bereichen der positiven Emotionen, des positiven Charakters und positiver Strukturen.
Die Positive Psychologie knüpft mit ihrer Sichtweise an Ideen der Humanistischen Psychologie.